SCHAUSPIEL UND ALEXANDER-TECHNIK
Im Schauspiel müssen Körper und Geist zu einem fein gestimmten Instrument werden.
In meiner langjährigen Tätigkeit als Schauspieler, Regisseur und Schauspielcoach wurden mir die Zusammenhänge der Alexander-Technik und dem Schauspiel-Handwerk immer deutlicher. Durchlässigkeit und die Steuerung von Körper, Geist und Seele ist das, was gutes Schauspiel braucht. Und eben genau das, was die Alexander-Technik lehrt.
Nun werden viele Schauspieler*innen sagen, zu viel Bewusstsein sei gefährlich, Spiel solle frei und intuitiv sein.
Dem stimme ich zu. Aber schon Stanislawski schrieb in Die Arbeit des Schauspielers an sich selbst, es gehe darum, „mit bewussten, indirekten Mitteln das Unbewusste zu wecken und in den Schaffensprozess einzubeziehen“ und so „das unbewusste Wirken der Natur durch die bewusste Psychotechnik des Schauspielers anzuregen“.
Also ist die Alexander-Technik mehr als nur ein Training, in dem die Körper der Schauspieler*innen flexibler gemacht werden, es ist nicht nur ein unterstützendes Nebenfach, es ist ein Spielprinzip.
Nach diesem Prinzip unterrichte ich Schauspiel und Liedinterpretation.
Wenn man „immer das Gleiche“ spielt oder einfach außen nicht das zum Vorschein kommt, was man doch so sicher ist, gespielt zu haben, dann lohnt sich ein Blick auf die unterbewussten Muster, Spielgewohnheiten und -Entscheidungen.
„There’s nothing right nor wrong but thinking makes it so.“
Hamlet, Shakespeare